Döbeln/Sachsen
1883 -
Radolfzell/Bodensee
1970
Der expressionistische Maler Erich Heckel wird am 31. Juli 1883 in Döbeln (Sachsen) geboren. Bereits während seiner Schulzeit lernt er den späteren Maler Karl Schmidt-Rottluff (1884 – 1976) kennen und freundet sich mit diesem an. Im Jahre 1904 beginnt Erich Heckel ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Dresden.
Gemeinsam mit Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938), Fritz Bleyl (1880 – 1966) und Karl Schmidt-Rottluff (1884 – 1976) gründet Heckel im Jahre 1905 die Künstlergemeinschaft "Die Brücke". Heckel übernimmt die Geschäftsführung. Im selben Jahr bricht der Künstler sein Architekturstudium ab und arbeitet von nun an als Bauaufseher im Architekturbüro von Wilhelm Kreis. 1907 gibt er diese Arbeit auf, um sich von nun an nur noch der Grafik und Malerei zu widmen.
In diesem und im folgenden Jahr verbringt Erich Heckel die Sommermonate gemeinsam mit Schmidt-Rottluff in Dangast (Nordsee) und 1909 und 1910 mit Kirchner und Max Pechstein (1881 – 1955) an den Moritzburger Teichen bei Dresden. 1911 folgt der Umzug aller "Brücke"-Mitglieder nach Berlin. Hier übernimmt Heckel das Atelier von Otto Müller (1898 – 1979). Im Jahre 1912 lernt er die Künstler Lyonel Feininger (1871 – 1956), Franz Marc (1880 – 1916) und August Macke (1887 – 1914) kennen. Außerdem nimmt er gemeinsam mit der "Brücke" an der Kölner Sonderbundaussstellung teil. Es folgt die Bekanntschaft mit Wilhelm Lehmbruck (1881 – 1919), Christian Rohlfs (1849 – 1938) und anderen Künstlern.
Nach der Auflösung der "Brücke" findet 1913 Heckels erste Einzelausstellung bei Fritz Gurlitt in Berlin statt. Ebenfalls seit diesem Jahr verbringt der Künstler die Sommer- und Herbstmonate an der Flensburger Förde und beteiligt sich 1914 an der Kölner Werkbundausstellung.
Den Ersten Weltkrieg erlebt er als Sanitäter für das Rote Kreuz in Flandern. Während dessen lernt er Max Beckmann (1884 – 1950) kennen und es entstehen Holzschnitte und Lithografien wie "Verwundeter Matrose" (1915) und das Werk "Madonna von Ostende" (1915).
Zurück in Berlin beteiligt sich Erich Heckel an Ausstellungen der "Novembergruppe" und wird Gründungsmitglied im "Arbeitsrat für Kunst". Außerdem unternimmt er Reisen durch Europa. In den Jahren 1922 und 1924 entsteht im Erfurter Angermuseum der Wandbildzyklus "Lebensstufen". Dieses Werk ist die einzige erhaltene Wandmalerei Heckels.
Zur Zeit der Nationalsozialisten erhält der Künstler Ausstellungsverbot und seine Werke werden als "Entartet" tituliert. 729 seiner Gemälde werden aus deutschen Museen beschlagnahmt. Das Berliner Atelier wird 1944 bei einem Bombenanschlag zerstört. Heckel selbst flüchtet zunächst an die Flensburger Förde, wo zahlreiche Aquarelle entstehen.
Dann siedelt er nach Hemmerhofen (Bodensee) über und erhält von 1949 bis 1955 eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Karlsruhe. Im Jahre 1955 nimmt der Künstler an der "documenta I" in Kassel teil. Zudem erhält er 1956 das große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, 1957 den Kunstpreis der Stadt Berlin, 1961 den Kunstpreis des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und 1967 den "Orden pour la Mérite".
Erich Heckel stirbt am 27. Januar 1970 in Radolfzell (Bodensee).
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